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Die Möglichkeit einer Insel

Die Jungs von Sputnic haben mich eingeladen, an ihrer Inszenierung am Schauspiel Dortmund akustisch mitzuwirken. Da freue ich mich wahnsinnig drüber – denn so war ich gezwungen (endlich) mal wieder eigene Musik zu machen. Eigene Musik, die aus mir herauskommt, ohne dass sie zu meinen Bands Provinztheater und ISAAC VACUUM passen muss.

Das Projekt hatte Nils schon Ende 2014 gestartet und erste Treffen organisiert, bei denen grobe Ideen abgesprochen wurden. Dass das ganze völlig anders ablaufen würde als eine „normale“ Inszenierung an einem Theater, war vom Beginn an auch klar. Immerhin ist es eine Sputnic-Inszeniereung. Und wenn Kay Voges seinem Bruder die Bühne überlässt – und vor allem auch die große – dann wird ja klar, dass darauf auch etwas großes stattfinden wird bzw. muss. 😉

Die letzten zwei Monate vor der Premiere waren natürlich ziemlich stressig. Ich habe mich immer am Feierabend und am Wochenende verkrümelt und an Sounds geschraubt, Gitarren im Proberaum zum Pfeifen gebracht, versucht auf Käthes Cello zu spielen, Soundfiles aus meiner Diplom-Phase vom nuum wieder hervorgekramt und die Liebe zum kleinen Korg-Monotron Synthesizer entdeckt. Wenn man den dann noch über einen verzerrten Gitarren-Amp jagt. Hach. Herausgekommen sind im Endeffekt richtig viele Minuten wabernde Sounds und bruzzelige Zukunfts-Klangwelten und einzelne Songs die ich mit zusammen mit Nick geschrieben habe, die das düstere Geschehen auf der Bühne – oder vielmehr auf der Leinwand unterstützen. Habe ich gesagt, dass das Ganze eigentlich ein live animierter Film ist? Wahrscheinlich nicht. Ist es!

Am Besten ist es aber, ihr lest euch die zahlreichen Kritiken und Rückblicke durch, die jetzt im Netz herumgepostet werden.

Ich von meiner Seite kann nur sagen, dass es eine tolle Herausforderung für mich war – mit einer unglaublichen Leistung der Schauspieler und vor allem mit einem großartigen, verdammt großen Team, welches Nils grandios geführt hat.

Als nächstes Projekt steht nun an – zumindest habe ich es mir vorgenommen – alle Sachen, die für die Möglichkeit einer Insel produziert wurden, zu sortieren und noch ein wenig aufzuarbeiten um daraus ein kleines Solo-Album zu machen. Irgendwann muss man als Musiker ja mal so etwas machen. Viel fehlt dafür ja nicht mehr.

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Zwei Soundfildes, die ich vorab über soundcloud gepostet habe und die über den Hashtag #inselDO über das Schauspiel Dortmund geteilt wurden. So kann mann auch schon einmal erahnen in welche Richtung ein Solo-Album gehen könnte.

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Hier gibt es ein kleines Making-Of. Hier sieht man ganz gut, was die Sputnic-Jungs da alles aufgefahren haben. Allerdings ist das nicht der finale Sound, der im Hintergrund läuft. Ist ja auch nur ein Probemitschnitt:

Hier kommt nun eine kleine Auflistung an Links und Zitaten. Klickt euch mal durch:

Sonderland.org: „(…) hat Die Möglichkeit einer Insel den Reiz einer Zaubervorstellung. Damit steht das Stück in der Tradition des frühen Kinos, das als Attraktion über Jahrmärkte tingelte und mit einer Bühnenshow verbunden war, und verweist auch mit vielen anderen seiner Elemente auf die Geschichte von Scherenschnitt-Animation, Laterna Magica und Phantasmagorie, die letztendlich im Kino mündete. Jedem, der Theater meistens langweilig findet, aber Filme liebt, sei diese Umsetzung deswegen dringendst ans Herz gelegt (…)“

Literatur und Feuilleton: „… Und fast spielerisch hat das Ensemble und das Kollektiv sputnic etwas weitaus Besseres aus dem Stoff gemacht, als es Houellebecq in Romanform je konnte.“

WA:  „Wenn man Houellebecqs grobschlächtige Dystopie nicht als epische Welterklärung liest, sondern als Cartoon anschaut, bekommt man den Blick frei für Kritik am sinnentleerten Kapitalismus.“

WAZ: „Das Stück ist eine großartige Melange aus Drama, Performance und Trickfilmherstellung auf offener Bühne. (…) Überhaupt haben Voges, Sputnic und das über ein Dutzend Köpfe zählende Produktionsteam Houellebecqs schillernden Roman vereindeutigt.“

Ruhrnachrichten: „Ästhetisch ein Genuss, was das Quartett im Priester-Ornat an Bildern produziert. Humor blitzt auf: Szenen vom Kongress der Auserwählten haben satirischen Biss, gleiches gilt für den Pharma-Werbespot. Intelligent und virtuos die Handhabung der Technik, stark die Sprechleistung. Unbedingt sehenswert, bravo!

Dortmunder Kulturblog: „Manchmal sitzt man im Theater und kriegt den Mund vor Staunen nicht mehr zu. (…)  Es ist schier unglaublich, was das Visual-Arts-Kolletiv „sputnic“ um Nils Voges, Malte Jehmlich und Nicolai Skopalik hier auf die Beine gestellt hat. Unglaublich gut – und in seiner Machart gänzlich neu.“

WDR 5, Scala: „Das Kollektiv „sputnic“ sprengt die konventionellen Grenzen der Theaterbühne. Die Designkünstler Malte Jehmlich, Nicolai Skopalik und Nils Voges verbinden Videokunst und Sounddesign mit Regie- und Theaterarbeit.“ – mit Audiodatei von einem Interview mit Nils

WZ Krefeld: Viele Krefelder waren im Publikum. Professoren der Hochschule Niederrhein, an der Nils Voges, Malte Jehmlich und Nicolai Skopalik gemeinsam 2007 mit dem Animationsfilm „Südstadt“ ihr Examen ablegten, zeigten sich nach der Vorstellung begeistert. Der Applaus fiel insgesamt reichlich aus.

Hier geht es zur offiziellen Seite des Schauspiel Dortmund.

http://www.theaterdo.de/detail/event/15881/ #inselDO

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